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Lob versus Wertschätzung

Lob und Wertschätzung: Verstehe den Unterschied zwischen den beiden und ihre unterschiedlichen Auswirkungen auf Empfänger im Führungsalltag.
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Zwei Seiten der Anerkennung von Leistung im Führungsalltag

Im Führungsalltag sind Lob und Wertschätzung unverzichtbare Mittel, um die Leistung und das Engagement von Mitarbeitenden anzuerkennen. Doch bei genauerer Betrachtung zeigt sich: Lob und Wertschätzung erfüllen unterschiedliche Funktionen und haben jeweils andere Wirkungen auf die Empfänger. Während Lob oft hierarchisch geprägt ist und potenziell auch Kränkung auslösen kann, wirkt Wertschätzung unabhängig von Hierarchien und stets positiv. Dies ist insbesondere im Kontext des Unterschieds zwischen Leadership und Management von Bedeutung.

Lob: Anerkennung mit hierarchischem Beigeschmack

Lob ist ein zentraler Bestandteil des Managements. Es zielt darauf ab, spezifische Leistungen oder Verhaltensweisen hervorzuheben und zu belohnen. Dies ist besonders in hierarchischen Strukturen wichtig, in denen klare Rückmeldungen notwendig sind, um Prozesse effizient zu steuern.

Merkmale von Lob:

  1. Leistungsorientiert: Lob bezieht sich meist auf konkrete Ergebnisse oder sichtbare Erfolge.
  2. Hierarchisch: Es wird häufig von oben nach unten ausgesprochen, was die Position des Lobenden über den Gelobten hervorhebt.
  3. Vergänglichkeit: Lob ist situationsabhängig und selten von langfristiger Wirkung.

Wirkung auf den Empfänger:

• Positiv: Lob kann motivierend wirken und kurzfristig das Gefühl von Anerkennung geben.

• Negativ: Es kann als herablassend empfunden werden, insbesondere wenn der Tonfall ungeschickt ist oder die Leistung als selbstverständlich wahrgenommen wurde. In solchen Fällen kann Lob eher Kränkung auslösen, da es die Hierarchie zwischen Lobendem und Gelobtem betont.

Funktion im Management:

Im Management ist Lob ein wichtiges Instrument zur Steuerung von Aufgaben und zur kurzfristigen Motivationssteigerung. Es dient dazu, gewünschtes Verhalten zu bestärken und sicherzustellen, dass Ziele erreicht werden.

Wertschätzung: Die universelle Kraft der Anerkennung

Wertschätzung hingegen geht über konkrete Leistungen hinaus. Sie ist nicht an messbare Ergebnisse gebunden, sondern zielt auf die Person als Ganzes ab. Dadurch wird sie zur zentralen Säule von Leadership, das darauf abzielt, Beziehungen zu stärken und Mitarbeitende in ihrer Entwicklung zu fördern.

Merkmale von Wertschätzung:

  1. Personenbezogen: Sie bezieht sich auf den Menschen und nicht nur auf dessen Leistungen.
  2. Hierarchieunabhängig: Wertschätzung kann in alle Richtungen ausgedrückt werden – von Führungskraft zu Mitarbeitenden, zwischen Kolleg:innen oder auch von unten nach oben.
  3. Nachhaltig: Wertschätzung wirkt langfristig, da sie das Selbstwertgefühl stärkt und Vertrauen schafft.

Wirkung auf den Empfänger:

• Wertschätzung vermittelt das Gefühl, als Person gesehen und geschätzt zu werden. Sie stärkt das Selbstbewusstsein und die Bindung an die Organisation.

• Im Gegensatz zu Lob birgt Wertschätzung kein Risiko der Kränkung, da sie nicht herabwürdigend oder bevormundend wirkt.

Funktion im Leadership:

Wertschätzung ist ein wesentliches Element von Leadership, da sie auf die Förderung des gesamten Teams und die Entwicklung von Individuen abzielt. Sie schafft eine Kultur des Vertrauens, in der Mitarbeitende sich sicher fühlen, kreativ und proaktiv zu handeln.

Lob und Wertschätzung im Vergleich

AspektLobWertschätzung
BezugspunktKonkrete LeistungDie Person als Ganzes
HierarchieHierarchischHierarchieunabhängig
WirkungKurzfristig, potenziell kränkendLangfristig, durchweg positiv
EinsatzbereichManagement: Ziel- und LeistungssteuerungLeadership: Vertrauens- und Kulturaufbau

Fazit: Lob und Wertschätzung als ergänzende Werkzeuge

Lob und Wertschätzung haben ihre Berechtigung – allerdings in unterschiedlichen Kontexten. Im Management ist Lob ein effektives Mittel, um Ziele zu erreichen und Prozesse zu steuern. Es erfüllt eine wichtige Aufgabe, birgt jedoch das Risiko, als herablassend oder hierarchisch empfunden zu werden.

Wertschätzung hingegen ist die Basis für Leadership. Sie schafft eine nachhaltige Kultur des Vertrauens und der Zusammenarbeit. Während Lob punktuell ist, wirkt Wertschätzung ganzheitlich und fördert die intrinsische Motivation der Mitarbeitenden.

Für Führungskräfte liegt die Herausforderung darin, beide Instrumente bewusst und situationsgerecht einzusetzen. Eine Kombination aus klarer Leistungsanerkennung (Lob) und respektvoller, hierarchieunabhängiger Wertschätzung bildet die Grundlage für erfolgreiches Management und inspirierendes Leadership.

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